Ingo Metzmacher

Biografie

Ingo Metzmacher ist regelmäßiger Gast an den großen internationalen Opernhäusern, darunter die Wiener Staatsoper, die Pariser Opéra, die Mailänder Scala, das Teatro Real in Madrid sowie das Opernhaus Zürich. In den letzten Jahren stand er im Zentrum international beachteter Aufführungen von Musiktheaterwerken Nonos, Rihms und Enescus bei den Salzburger Festspielen. Er leitete die Uraufführung von Stauds Die Weiden an der Wiener Staatsoper sowie Neuproduktionen von Strauss‘ Salome beim Festival d'Aix-en-Provence, Enescus Œdipe und Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk an der Pariser Oper und Braunfelds Die Vögel an der Bayerischen Staatsoper.

Des Weiteren stand er am Pult so bedeutender Orchester wie der Berliner Philharmoniker und der Wiener Philharmoniker, dem Concertgebouw Orchester, dem Cleveland Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Tschechischen Philharmonie, dem Russischen Nationalorchester, der Sankt Petersburger Philharmoniker, dem Orchestre de Paris, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und dem BBC Symphony Orchestra.

Zu seinen Projekten der aktuellen Saison gehören unter anderem Konzerte mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem SWR Symphonieorchester, den Wiener Symphonikern, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der New Japan Philharmonic, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Ensemble Modern. Er leitet Verdis Falstaff bei den Salzburger Festspielen, die Uraufführung von Plates Werk Liberation mit der NDR Radiophilharmonie und gastiert mit Schönbergs Pierrot lunaire unter der Regisseurin Marlene Monteiro Freitas beim Festival d'Automne à Paris. Im Mai 2023 finden zum achten Mal die KunstFestSpiele Herrenhausen unter seiner künstlerischen Leitung statt.

Von 2007 bis 2010 war Metzmacher Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, wo seine innovativen thematischen Konzertzyklen - darunter Von deutscher Seele, Aufbruch 1909, und Versuchung, sowie eine neue Konzertreihe mit dem Titel Casual Concerts, das Musikleben der Stadt nachhaltig prägte. Mehrere Tourneen führten ihn und das Orchester durch Europa und Asien.

Von 1997 bis 2005 war er Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg, wo er eine Reihe international anerkannter Produktionen leitete, viele davon in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Konwitschny. Anschließend wurde er zum Chefdirigenten der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam ernannt. Höhepunkte seiner Amtszeit sind u.a. Aufführungen der drei Mozart-Da-Ponte-Opern, Henzes Die Bassariden, Korngolds Die Tote Stadt, Schrekers Die Gezeichneten und Messiaens Saint François d'Assise.

Als Pianist trat er zusammen mit Christine Schäfer, Christian Gerhaher, Matthias Goerne und Georg Nigl am Aspen Music Festival, in der Wigmore Hall in London, bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Salzburger Festspielen und bei den KunstFestSpielen Herrenhausen auf.

Metzmachers umfangreiche Diskographie umfasst unter anderem Veröffentlichungen seiner legendären Hamburger Silvesterkonzerte von 1999 bis 2004 unter dem Titel Who is afraid of 20th Century Music?, die Gesamteinspielung der Sinfonien von Hartmann mit den Bamberger Symphonikern, die Uraufführung von Henzes Neunter Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern, Messiaens Eclairs sur l'Au-delà… mit den Wiener Philharmonikern, Pfitzners Von deutscher Seele und Humperdincks Königskinder mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie Livemitschnitte von Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk aus der Wiener Staatsoper und Nonos Prometeo bei den Salzburger Festspielen. Zuletzt erschienen Aufnahmen mit dem Ensemble Modern: Andres Zyklus riss sowie Beschenkt - 40 Miniaturen zum 40. Jubiläum des Ensembles.

In seinem Buch Vorhang auf! Oper entdecken und erleben stellt Metzmacher Opern aus vier Jahrhunderten vor und erklärt die Entstehung einer Musiktheaterproduktion. Er ist auch Autor des 2005 veröffentlichtem Buch Keine Angst vor neuen Tönen, einem leidenschaftlichen Plädoyer für wegweisende Komponisten wie Luigi Nono, Charles Ives, Olivier Messiaen, Arnold Schönberg, Edgard Varèse und Karlheinz Stockhausen und John Cage.

In Hannover geboren, studierte Metzmacher in seiner Heimatstadt Klavier, Musiktheorie und Dirigieren und setzte seine Studien in Salzburg und Köln fort. Seine erste künstlerische Heimat wurde Frankfurt, wo er das Ensemble Modern leitete, und an der Frankfurter Oper unter der Leitung von Michael Gielen. Am Brüsseler Opernhaus La Monnaie begann seine internationale Karriere in 1988, als Gerard Mortier ihn für die Neuproduktion von Schrekers Der Ferne Klang einspringen lies.